Einfach mal los ziehen, quer durch das Land. Am besten mit dem kompletten Equipment und einem Gleichgesinnten an seiner Seite. Meist geben wir uns kein Ziel vor, sondern nur eine Richtung. Nur so finden wir gemeinsam so einiges an Unentdecktem. Bei mir ist es oft und sehr gerne Eric Neumann aus Ostholstein. Schaut bitte einfach auch bei ihm auf seiner umfangreichen Website vorbei, dort könnt ihr eine Menge Schleswig-Holstein entdecken. Einiges wurde von uns gemeinsam erkundet. Wir reden über Alles, verstehen uns aber auch ohne Worte. Die gemeinsame Faszination am fotografieren in all seinen Facetten  - das ist es. Danke für die schönen Touren, Eric!


die Ochsentour

Das Stiftungsland Schäferhaus ist ein 292 Hektar großes Naturschutzgebiet westlich von Flensburg und diente ehemals als Truppenübungsplatz für die Bundeswehr. Seit Mitte der 90er Jahre ist das Gebiet im Besitz der "Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein" und wurde zum Naturschutzgebiet erklärt.

An verschiedenen Stationen wird im gesamten Stiftungsland den Besuchern und Wanderern die Natur erklärt und veranschaulicht. Hier kannst du mit viel Glück verschiedenen Rinderrassen, Koniks und dem berüchtigten Sven über den Weg laufen. Ob wir, positiv eingestellt mit dem gesamten Kamera - Equipment, wohl Glück haben?

 

Wir haben seit Langem keinen Regen mehr gehabt und das Land mit der Vegetation ist fast am Verdursten.

 

Auf dem nährstoffarmen Boden dieser Weide­flächen haben sich trotzdem zahlreiche Spezialisten angesiedelt und waren zu unsere Freude in voller Blüte. Schmetterlinge und Insekten waren daher sehr gut zu beobachten. Besondere Strategien ermöglichen es ihnen womöglich, bei Hitze und Trockenheit gut zu überleben.

 

 

 

Unser Startpunkt (blauer Punkt) war ein netter kleiner Parkplatz inmitten eines Industrieparks von Harrislee. Nie im Leben hätten wir gedacht, dass wir innerhalb von nur 3 Gehminuten in einem

Paradies sind.

 

Unsere eingezeichnete Tour (blau ) auf der Karte dauerte insgesamt ca. 3 Stunden. Eine Stunde davon wurde sicherlich für die Fotografie benötigt.

Diese Adresse ist der ideale Ausgangspunkt: Schäferweg 1 in 24955 Harrislee.

 

Ideal ist es, dass du dir die Geländeübersicht am Anfang direkt abfotografierst. So kannst du deine Route viel besser planen und unterwegs kontrollieren. Mit Hund an der Leine sind wir dann den Wegen gefolgt. Oft ging es durch Gatter und Tore, mitten durch die Weiden. Ab und zu läd eine Bank oder ein Ausguck ein, kleine Pausen zu machen. Wer ohne Hund läuft, kann sich auch abseits der Wege bewegen.

 

Es war wohl unser Glückstag.

 

Neben den Landschaftspflegern, den Hochlandrindern, gab es noch die Begegnung mit den Wildpferden.

 

Vielleicht lag es daran, dass wir an diesem Sonntag so früh vor Ort waren. Ausgerüstet mit Rucksack, denn die Wanderung sollte etwas länger andauern.

 

So hatten wir neben der Kamera auch gute Verpflegung an Bord.

 

Ich habe mich direkt in den Nachwuchs der Galloways verliebt. Man sieht es wahrscheinlich an den Fotos.

 

Zu guter Letzt, wir waren bereits auf dem Weg Richtung Parkplatz, wütete noch etwas ganz anderes im Gebüsch. Da fegte ein Hirsch mit seinem gewaltigen Geweih durch die Tannen. Nach genauem Hinsehen entdeckten wir tatsächlich auch noch Sven.

Sven ist ein Rotwildhirsch und hat sich in die Rinder genau so verliebt wie ich. Er kommt regelmäßig und wandert mit der Herde über das Gelände. Die Rinder können das Areal nicht verlassen, der Hirsch aber allemal. Er ist also aus freien Stücken vor Ort und er ist im ganzen Land bereits bekannt. Es ist keine Liebesbeziehung für eine kurze Zeit, Sven besucht die Herde schon seit Jahren.

Es war eine herrliche Entspannungsrunde auf einem alten Truppenübungsplatz der Bundeswehr, der nicht mehr im Betrieb ist und der Natur nun zurück gegeben wurde. Es profitieren Mensch und Tier davon. Selbst eine Übernachtung mit Zelt ist hier erlaubt, wo hat man das schon? Es gibt also keinen Grund, hier nicht die nächste Tour zu planen, egal zu welcher Jahreszeit.

Hilsen fra Danmark ▪ Grüße aus Dänemark


Dänemark ist ja nur ein Steinwurf entfernt. Diesmal ging es mal nicht Richtung Nordsee, sondern nach Osten. Ziel war Sonderborg. Die Route ging immer am Wasser lang, ab der kleinen Grenze Kupfermühle wurde es hygge. Einfach eine Spur langsamer, gemütlicher und seichter. Vorbei an dem legendären "Annies Kiosk" und den Osterinseln. Schöne Ausblicke auf die Küsten verzauberten einen gleich in Ferienlaune, auch wenn es nur ein Tagestrip war. Das Gebiet bei der Dobbol Molle lud zum wandern auf dem Gendarmenstien ein. Die Weite war mit Worten kaum zu beschreiben. Freiheit pur.

Am Fjord


Gut 40 Kilometer zieht sich Deutschlands längster Ostseefjord von der Küste ins Binnenland: die Schlei. Zwischen Maasholm am Übergang zur offenen See und Schleswig liegen zahlreiche hübsche Orte, darunter Arnis, die kleinste Stadt Deutschlands, das malerische Dorf Sieseby und der Schleswiger Holm. Bereits im Mittelalter ließen sich die Wikinger in der Siedlung Haithabu an der Schlei nieder. Die weitaus meisten Uferabschnitte sind jedoch unbebaut und bieten reizvolle Plätze zum Picknick. Dort reicht die sanft hügelige Landschaft mit Wiesen und Feldern bis ans Wasser.

Sieseby


Schleswiger Holm


Der Schleswiger Holm war einst eine Fischersiedlung und auch heute noch sind einige Fischer vor Ort. Viele der kleinen Häuser am Schleswiger Holm haben direkten Zugang zum Wasser. Traditionell schmücken die Bewohner ihre Häuser mit Rosen, welche im Sommer in allen Farben erblühen. Sehr sympathisch sind mir persönlich die Klöntüren. Dabei kann der obere Teil der Eingangstür bei Bedarf geöffnet werden. Der untere Teil dient als Armlehne zum Klönen mit der Person auf dem Fussweg.

 

Die Fischersiedlung wurde etwa im 1000 nach Christus gegründet und lag einst auf einer Insel, woher auch der Name „Holm“ stammt, denn dieser bedeutet „kleine Insel“. Im Laufe der Zeit entstand jedoch die Verbindung mit dem Festland, und heute liegt der Schleswiger Holm sowohl nahe der Altstadt als auch des kleinen Schleswiger Hafens. Die einstige Siedlung führte ein eigenes Leben und hatte spezielle Rechte, ihre Bewohner gründeten die „Holmer Beliebung“ zum Schutz gegen Krieg und Feinde. Noch heute besteht diese Vereinigung, deren Mitglieder sich gegenseitig unterstützen.

 

Mittelpunkt des Schleswiger Holms ist die kleine Kapelle mit angrenzendem Friedhof, auf dem ausschließlich Mitglieder der „Holmer Beliebung“ beigesetzt werden dürfen.

Eckernförde


Fischerboote verlassen frühmorgens den Hafen, um den Fang des Tages anzulanden. Der Gesang der Möwen ist selbst in der Fußgängerzone noch allgegenwärtig. Und egal wo man sich gerade aufhält: Bis zum weißen Ostseestrand sind es meist nur wenige Schritte. Das beschauliche Eckernförde lebt seit jeher am und mit dem Wasser. Kein Zufall ist es, dass gerade in der geschützten Lage dieser lang gestreckten Bucht schon vor über 700 Jahren die erste Siedlung entstand. Bis heute hat sich der Ort sein maritimes Flair und seine Beschaulichkeit bewahrt - und entwickelt sich dennoch immer weiter, vor allem als beliebtes Reiseziel für Familien.

Die verträumte Innenstadt, nur den sprichwörtlichen Katzensprung vom Wasser entfernt, ist immer einen Bummel wert. Auch hier spürt der Besucher: Fisch und Fischfang spielen in Eckernförde die Hauptrolle, von der kleinen Fischereiflotte mit tagesfrischem Fang und die berühmte Sprotte. Weltweit sind sie als "Kieler Sprotte" bekannt - die kleinen Fische, die mit dem kräftigen Raucharoma zu einem besonderen Leckerbissen werden. Was die meisten allerdings nicht wissen: Die Sprotten kommen gar nicht aus Kiel - sondern ursprünglich aus Eckernförde. Fleißige Fischer des beschaulichen Hafenortes fingen direkt in der Bucht die Sprotten. Diese wurden nach dem Räuchern in kleinen Holzkisten an den nahegelegenen Bahnhof in Kiel geliefert. Von dort gelangten die Sprotten in die ganze Welt, auf der Kiste mit dem Versandstempel "Kieler Hauptbahnhof" versehen. Schon war der Irrtum geboren. Umso stolzer sind die Eckernförder bis heute auf "ihre" Sprotten.

UNEWATT


... ist ein Museum mit Dorf

Inmitten von Angeln liegt das kleine Dorf Unewatt. Hier erwartet Dich ein originelles Museumskonzept mit fünf so genannten Museumsinseln. Am Ortseingang steht der Marxenhof, der einzige Teil der Ausstellung welcher seinen Ursprung nicht in Unewatt hat. Die Räucherei, die wasserbetriebene Buttermühle, die Windmühle "Fortuna" und die Christesen-Scheune hat es schon "immer" in Unewatt gegeben.
Die Gebäude sind über das Dorf verteilt und bilden zusammen das Landschaftsmuseum Unewatt. Am besten stellst Du das Auto auf dem Parkplatz ab und gehst dann auf den alten Dorfwegen spazieren. So gewinnst Du interessante Einblicke in frühere Lebensweisen auf dem Lande. Das Cafe und Restaurant ist sehr empfehlenswert.

Zeitreise


Im größten Freilichtmuseum Norddeutschlands, mit einer Fläche von 40 ha, wurden über 60 historische Gebäude, Hofanlagen und Windmühlen aus Schleswig-Holstein zusammengetragen. Zwischen den einzelnen Gebäuden und rekonstruierten Hofanlagen liegen weite Wiesen, Weiden und Felder. Hier und dort finden sich angelegte Gärten und Teiche, aber auch Tierställe und Weiden mit Schafen, Ziegen, Rindern, Schweinen, Eseln und Pferden. Eigentlich alles, was zu einem Landleben dazu gehört.

So spaziert man an einem Tag durch Holstein, Dithmarschen, Fehmarn oder z.B. Nordfriesland. Dabei lässt sich der Unterschied zwischen den verschiedenen Regionen mit ihren Gebäudearten und ihrem typischen Mobiliar leicht erkennen. Um eine lebendige Darstellung des Lebens und Arbeitens der vergangenen Jahrhunderte zu vermitteln, sind die Häuser mit dem typischen Mobiliar der Zeit und der entsprechenden Region ausgestattet. Wer genau hinsieht, erkennt die Liebe zum Detail, die hier drinsteckt. So hängen die „nassen“ Socken eines Bewohners des friesischen Langhauses direkt über dem Ofen zum Trocknen.

Weite Wiesen prägen das Areal von Nordfriesland, eine Windmühle und das Haus eines Walfängers von Sylt sind hier rekonstruiert. Die damaligen Walfänger brachten häufig Trophäen, in Form von Knochen, mit nach Hause. Unterkieferknochen eines Wals schmücken den Eingang zum Grundstück.

Herbstmarkt im Freilichtmuseum

Zwischen dem späten 16. Jahrhundert und dem frühen 20. Jahrhundert lebten Mensch und Tier im ländlichen Raum häufig unter einem Dach, was man auch an den Wohngebäuden mit direkt angrenzenden Stallteil erkennen kann. Tiere waren ein wichtiger Bestandteil jedes Hofes und so kann man sich heute z.B. Ziegen und Schafe, glückliche Schweine und Esel ansehen, die zwischen den einzelnen Hofanlagen gehalten werden. Hühner laufen frei herum, scharren, picken hier und da und suchen sich ein schattiges Plätzchen unter einem großen Baum. Alte Holzzäune grenzen den Weg zu den einzelnen Grundstücken der Bauern ab.

Bei manchen Häusern scheint die Zeit einfach für einen Moment eingefroren zu sein. So hängt die gerade gewaschene und gemangelte Wäsche draußen auf der Leine, der Eimer liegt umgestoßen auf dem Rasen, die Bewohner des Hauses scheinen nur gerade anderweitig beschäftigt zu sein, vielleicht bearbeiten sie gerade die alten Bauerngärten hinter dem Haus.